Von März bis Mai finden bundesweit die Betriebsratswahlen statt, somit sind die Beschäftigten auch in Niedersachsen und in unserer Braunschweiger Region aufgerufen, ihre Interessenvertretungen zu bestimmen. Insbesondere an den Industriestandorten Wolfsburg, Salzgitter, Peine oder Braunschweig hat in der Vergangenheit bei Krisen und Umbrüchen die betriebliche Mitbestimmung eine entscheidende Rolle gespielt, um Standorte zu sichern und einen notwendigen Wandel im Sinne der Menschen zu gestalten.
„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, sprunghaft steigende Energiepreise und der Krieg in der Ukraine – all das stellt auch die hiesigen Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Zudem befinden sich große Teile der Wirtschaft in einem Transformationsprozess, der nur mit breiter Akzeptanz in der Belegschaft zu meistern ist. Deshalb müssen Beschäftigte gerade jetzt an Entscheidungsprozessen beteiligt werden und ihre Rechte geltend machen“, sagt Christoph Bratmann, der zugleich wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und Sprecher der Braunschweiger Gruppe ist.
„Die mehr als 75 Jahre betrieblicher Mitbestimmung bei Volkswagen haben aus meiner Sicht einen entscheidenden Anteil daran, dass das Unternehmen sich vom kleinen Käferhersteller zum Weltmarktführer entwickeln konnte,“ fügt die Wolfsburger Abgeordnete Immacolata Glosemeyer an und ergänzt: „Das zeigt, welchen Wert eine starke Demokratie im Unternehmen hat, denn erst durch eine hohe Wahlbeteiligung bei den Betriebsratswahlen lassen sich wichtige Rechte für die Arbeitnehmervertretung erzielen!“.
Dies sieht der Salzgitteraner Landtagsabgeordnete Stefan Klein ebenfalls so, denn auch die Unternehmen des Industriestandortes Salzgitter unterliegen aktuell in erheblichem Maße dem Wandel hin zur Elektromobilität, Klimaneutralität und Digitalisierung. „Dieser Wandel ist richtig und unabdingbar, er kann aber nur gelingen, wenn die Beschäftigten mitgehen und ihn aktiv mitgestalten können. Dafür braucht es starke Interessensvertretungen“, so Klein abschließend.