Wie weiter mit den weiterführenden Schulen? – Tonne und Bratmann diskutierten in Braunschweig

v.l.n.r.: Christoph Bratmann, Grant Hendrik Tonne, Nils Welsch (Vorsitzender SPD-Arbeitsgemeinschaft für Bidung), Bela Harazim (SPD Braunschweig)

Zu Vortrag und Podiumsdiskussion luden der Braunschweigische Landtagsabgeordnete Christoph Bratmann und die Arbeitsgemeinschaft für Bildung der SPD in die Aula des Hoffmann-von-Fallersleben Gymnasiums ein. Als Gastredner war der niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne ebenfalls vor Ort.

In seinem Vortrag machte der Kultusminister vor allem seine übergeordnete Philosophie deutlich: eine gute Bildungspolitik kann nicht nur zentral aus Hannover gesteuert werden, sondern muss in enger Partnerschaft mit den örtlichen Strukturen entwickelt werden. So gibt es zwar Themen, bei denen Tonne einen mehrheitlichen Konsens wahrnimmt, wie z.B. die Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren, den Ausbau von Ganztagsbetreuung, Schulsozialarbeit und Digitalisierung. Darüber hinaus vertraut er aber darauf, dass die Kommunen die Gegebenheiten vor Ort besser einschätzen können, insbesondere bei der Gestaltung der Schullandschaft mit weiterführenden Schulen.

Daran knüpfte dann auch direkt die Podiumsdiskussion über die Einrichtung einer 6. Integrierten Gesamtschule in Braunschweig an. Auf dem Podium waren dabei neben Christoph Bratmann noch Schuldezernentin Dr. Christine Arbogast, IGS-Schulleiter Andreas Meisner (IGS Franzsches Feld), Gymnasialschulleiterin Ilona Gerhardy-Grotjan (Gymnasium HvF) und Elternvertreter Jens Kamphenkel vertreten.

Als Vertreterin der Verwaltung erläuterte Dr. Christine Arbogast zunächst einige Rahmenbedingungen und Überlegungen zum geplanten Schulstandort, sowie die Herausforderungen, die die Errichtung einer weiteren IGS für die Stadtverwaltung mit sich bringt.

Allerdings wurde auch deutlich, dass es nicht nur Zustimmung zu einer weiteren Gesamtschule gibt. So wurden auch mögliche negative Auswirkungen einer 6. IGS auf den Schulstandort Braunschweig kontrovers diskutiert. In diesem Zusammenhang wurde auch die Einrichtung einer Oberschule als Alternative ins Spiel gebracht.

Dem standen vor allem Christoph Bratmann und Dr. Christine Arbogast entgegen. „In der Entscheidungsfindung war für die Politik vor allem der Elternwille entscheidend und bei Befragungen spiele die Oberschule für Eltern kaum eine Rolle, ganz im Gegensatz zu den Gesamtschulen“, so Bratmann und Dr. Arbogast untermauerte dies: „Als Schulträger sind wir verpflichtet jedem Kind einen Schulplatz anzubieten und wir stellen fest, dass der Bedarf und die Nachfrage nach Gesamtschulen in Braunschweig nach wie vor hoch sind.“

In der insgesamt dreistündigen Veranstaltung beteiligten sich auch die anwesenden Gäste zahlreich und trugen so zu einer sehr informativen Veranstaltung bei.