

Landtagsvizepräsident Klaus-Peter Bachmann war ebenfalls anwesend. Der amtierende Bezirksbürgermeister Jürgen Dölz erläuterte den Anwesenden das Projekt der „Sozialen Stadt“. Das Westliche Ringgebiet mit seinen 33.000 Einwohnern stellt das größte Sanierungsgebiet in ganz Niedersachsen dar. Seit dem Start des Konzeptes wurden ca. 14 Mio € investiert um das Gebiet aufzuwerten. Dölz verdeutlichte den enorm erfolgreichen Verlauf des Projektes, aus dessen Mitte auch das Mehrgenerationenhaus hervorging, verwies jedoch auch auf Probleme und noch zu bewältigende Aufgaben. Besonders die Sicherstellung der Weiterfinanzierung über das Jahr 2017 hinaus lag ihm deutlich am Herzen.
Cornelia Rundt nutzte anschließend die Gelegenheit mitzuteilen, dass sie die Entwicklungen im Zusammenhang der Sozialen Stadt in den letzten Jahren immer wieder, auch vor Ort, persönlich verfolgt habe und als herausragenden Erfolg betrachte. „Ich habe mich im Westlichen Ringgebiet belehren lassen. Anfangs fand ich die Idee von Mütterzentren wenig zielführend. Ich stellte mir „Latte-Macchiato-Mütter“ vor, welche einen Ort suchen, um sich zu unterhalten. Hier in Braunschweig bildet dieses Haus jedoch den Mittelpunkt einer hervorragenden Stadtteilarbeit in einem so genannten sozialen Brennpunkt. “, so die Ministerin. Die Bewohner würden ermutigt, eigenes Engagement zu entwickeln um ihren Stadtteil zu unterstützen. Cornelia Rundt wies aber auch darauf hin, dass es mit einer Anschubfinanzierung nicht getan sei, Sie verdeutlichte, dass zusätzliche Bundesmittel zur langfristigen Sicherung von Stadtteilprojekten im sozialen Bereich unbedingt nötig seien.
Ulrich Markurth verwies auf die Tatsache, dass ein Projekt wie das Mütterzentrum in Verbindung mit dem Mehrgenerationenhaus nur durch die Schaffung von Netzwerken und die Gewinnung von Kooperationspartnern gewährleistet werden könne. Viele Fragen, Schwierigkeiten und Bedenken bei der anfänglichen Projektplanung des Mütterzentrums konnten durch ein hohes Maß an Einsatz und Zusammenarbeit beseitigt werden. „Aus vielen Fragezeichen machten wir ganz viele Ausrufezeichen.“, lobte Ulrich Markurth die Entwicklungen der letzten Jahre. Er verwies auf die Bedeutung von Stadtentwicklungskonzepten, besonders vor dem Hintergrund der „Renaissance der Städte“. Menschen kämen wieder mit Hoffnungen und Zielen in die Städte. Eine europäische Stadt wie Braunschweig müsse es schaffen, sich neuen Herausforderungen, beispielsweise durch Zuwanderung, erfolgreich zu stellen. „Wenn es uns gelingt, das soziale Gefüge in Gebieten wie der Weststadt erfolgreich zu gestalten, dann wird es uns auch in ganz Braunschweig gelingen.“, hob Markurth abschließend nochmals die Rolle der „sozialen Stadt“ hervor.
Annegret Ihbe unterstrich die Bedeutung von Stadtteilarbeit auch auf europäischer Ebene. Es habe sich gezeigt, so Ihbe, dass es nicht zielführend sein kann, EU-Fördergelder nach dem „Gießkannenprinzip“ zu verteilen. Vielmehr gelte es, Konzepte vor Ort zu entwickeln, um punktuell Fördergelder zu generieren.
In der abschließenden Diskussion zeigte sich die enorme Bedeutung der Stadtteilarbeit. Monika Döhrmann vom Mütterzentrum Braunschweig etwa teilte mit, dass durch engen Kontakt der beteiligten Akteure eine Art Frühwarnsystem entstünde. Neue Probleme und Aufgaben kristallisierten sich oftmals im Kleinen heraus, bevor diese in der politischen Ebene wahrgenommen werden könnten.