
Der Einladung in das Heinrich-Jasper-Haus folgten eine Vielzahl verschiedenster Vertreterinnen und Vertreter der städtischen Schulen, sowie von Jugendhilfeträgern und Sportvereinen. Ulrich Markurth verwies zu Beginn auf die Tatsache, dass ein großer Bedarf am Ausbau der Ganztagsschulbetreuung besteht. Es stellte sich nun die Frage, wie dies organisatorisch und finanziell gelingen kann. Besonders betonte Markurth hierbei die Rolle der Träger außerschulischer Bildungsarbeit als Kooperationspartner. „Kommt in die Schulen, bringt eure Erfahrungen ein und erweitert den Ort Schule um einen weiteren Qualitätsaspekt.“ Erörterte Markurth in diesem Zusammenhang und betonte, wie wichtig Kooperationen wie z.B. mit Sportvereinen und Jugendhilfeeinrichtungen im Hinblick auf die Ganztagsbetreuung sind.
Eine bessere Zusammenarbeit von Land und Kommune müsse gelingen, um die bereits bestehenden Ganztagsangebote der Kindergärten auf die Grundschulen zu übertragen. Markurth begrüßte es als Schuldezernent der Stadt Braunschweig sehr, dass das Land Niedersachsen sich nun deutlich stärker für den Ausbau der Ganztagsbetreuung einsetzt und mehr Lehrpersonal zur Verfügung stellt.
Frauke Heiligenstadt wies daran anschließend darauf hin, dass mit den Ganztagsschulen „light“ endlich Schluss sein müsse. Bereits am 1. August diesen Jahres wird der Ganztagserlass der Niedersächsischen Landesregierung mit einem Budget von 260 Millionen Euro in Kraft treten. Der Zuteilungsmodus der zur Verfügung gestellten Gelder wurde zudem verändert und an die tatsächlichen Gegebenheiten angepasst. Die Ausstattung der Schulen erfolgt nun unabhängig von ihrer Organisationsform, seien es offene, teilgebundene oder vollgebundene Ganztagsschulen. Erstmals ist auch eine organisatorische Vielfalt möglich. „So können etwa an einer Schule die Klassenstufen 5 und 6 vollgebundene Ganztagsangebote sein, die Klassenstufen 7 und 8 hingegen teilgebunden.“, so Heiligenstadt. Um alle Ziele erreichen zu können, seien neben einem Mentalitätswandel in den Schulen auch neue Förderkonzepte sowie Personalentwicklungskonzepte unerlässlich.
Anschließend erfolgte eine rege Diskussion mit den anwesenden Besuchern, welche ihre Vorstellungen und Erfahrungen zum Ausbau des Ganztagsschulkonzepts in Braunschweig vortrugen. Annegret Ihbe schloss die Veranstaltung, nicht jedoch, ohne ihre Erfahrungen zum Thema beizusteuern und die nötige Verzahnung aller relevanten Entscheidungsträger noch einmal anschaulich zu verdeutlichen.