


Wir erinnern uns: Viele Jahre lang gab es in Braunschweig schon eine solche Beratungsstelle. Nach Amtsantritt von Oberbürgermeister Dr. Hoffmann musste sie geschlossen werden – Dr. Hoffmann und der schwarz-gelben Ratsmehrheit war der jährliche Zuschuss von 13 000 Euro zu hoch.Seitdem mussten die Braunschweiger nach Wolfsburg oder Peine fahren, um die Beratungsdienste in Anspruch zu nehmen. Dort gab und gibt es natürlich Beratungsstellen – äußerst peinlich für eine Stadt, die sich als Zentrum der Region versteht. Erst die geänderten Mehrheitsverhältnisse im Rat der Stadt nach der Kommunalwahl 2011 machten es möglich: Schon im Dezember 2012 beschloss der Rat mit Mehrheit die Wiedereinrichtung.
Dann ging es zügig weiter: Unter Federführung von Sozialdezernent Ulrich Markurth wurde eine Einigung mit der Verbraucherzentrale Niedersachsen (VZN) über die Bedingungen für den Betrieb erreicht. Von der VZN wurden geeignete Räumlichkeiten gefunden und ausgestattet und das Beratungspersonal eingestellt. In hellen, modernen Räumen mit barrierefreiem Zugang werden dort zwei hauptamtliche Mitarbeiter ab Montag nächster Woche für Beratungsdienste zur Verfügung stehen.
Zur Eröffnung der Beratungsstelle konnte Olaf Weinel, Geschäftsführer der VZN, eine Vielzahl von Gästen begrüßen. Vor allem die SPD war prominent vertreten: mit Bürgermeisterin Annegret Ihbe, Klaus-Peter Bachmann MdL, den Landtagskandidaten Christoph Bratmann und Christos Pantazis und Manfred Pesditschek, Fraktionsvorsitzender. Auch die ehemalige sozialpolitische Sprecherin Gabriele Hübner ließ sich die Anwesenheit nicht nehmen – auch für sie war die Verbraucherberatung stets ein wichtiges Anliegen. Die Grünen entsandten Bürgermeisterin Rohse-Paul, die auch das Grußwort der Stadt Braunschweig hielt, und den Ratsherrn und Landtagskandidaten Heere.
Die CDU-Ratsfraktion glänzte allerdings durch Abwesenheit. Nicht einer ihrer Vertreter war anwesend. Das mag konsequent sein. Immerhin war die Fraktion federführend bei der Abschaffung und stimmte geschlossen gegen die Wiedereinrichtung. Es zeigt aber ein wenig souveränes Verhalten gegenüber einer Einrichtung, die immerhin vom Rat mehrheitlich beschlossen wurde. Aber wenn man sich in der Schmollecke halt häuslich eingerichtet hat.
Fraktionsvorsitzender Manfred Pesditschek: „Für uns ist mit der heutigen Eröffnung ein Wunsch in Erfüllung gegangen, und wir haben ein weiteres Wahlversprechen eingelöst. Wir wünschen der Einrichtung viel Erfolg und ihren Mitarbeitern viel Freude an ihrer Tätigkeit im Interesse der Verbraucher.“
Text: Manfred Pesditschek
Fotos: Frank Flake