

Bierich befürwortete die Einführung eines Mindestlohns, damit Anbieter aus anderen Bundesländern nicht mehr mit Dumpinglöhnen die örtlichen Handwerker unterbieten könnten. Funke wünscht sich, die gute Verbindung zwischen Handwerkskammer und SPD wie in der Vergangenheit nach der Wahl fortzusetzen und mit den SPD-Abgeordneten weiterhin eine „vernünftige Stimme in Hannover“ zu haben.
Zum Stichwort Energiewende erklärte Funke, es brauche auf Bundes- und Landesebene andere Gesetze, damit die Verbraucher zum Beispiel leichter an Zuschüsse kämen, wenn sie modernisieren wollten. Vor allem müsste die Energieeinsparung mehr gefördert werden als überregionale Großprojekte, denn Umbauten für mehr Effizienz bedeuteten auch Aufträge für Betriebe vor Ort, etwa für neue Umwälzpumpen bei privaten Heizkesseln. Darum sollten sich die Abgeordneten bitte nach der Wahl kümmern, bat Funke.
Bachmann stimmte zu, dass Energieeinsparungen Priorität haben müssten. Dafür würden er, Abgeordnetenkollen und sicher auch der designierte Wirtschaftsminister, Olaf Lies, die regelmäßigen Gespräche mit der Handwerkskammer fortführen. Für die SPD seien die Kammern auch als Partner für die Ausbildung von Fachkräftenachwuchs sehr wichtig.
Ein weiteres Thema war „Ambient Assisted Living" (AAL). Das sind neue Techniken, die behinderten und älteren Menschen den Alltag erleichtern, etwa umgebaute Bäder und weitergehende Assistenzsysteme für den gesamten Wohnbereich. Dafür wird es im Haus an der Gerastraße bald sogenannte „Demonstratoren“ geben, wo man Angebote für barrierefreies Bauen und Umbauen besichtigen kann, berichtete Funke, der selbst eine entsprechende Fortbildung mit Abschluss absolviert hat.
Bratmann bemerkte mit Blick auf seine Arbeit als Ratsherr der Stadt, dass Angebote für barrierefreies Wohnen und insgesamt die Bedürfnisse von Senioren im Rat und den entsprechenden Ausschüssen eine wichtige Rolle spielten. Vielleicht könnten sich die Ratsmitglieder einmal vor Ort bei der Handwerkerschaft informieren. Bierich und Funke boten sofort einen Informationsbesuch an. Bachmann, ehrenamtlicher Kreisvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (AWO), schlug vor, ein Informationsbesuch mit Vortrag von Funke sei auch für die Arbeitsgruppe Soziales der AWO mit ihrer Vorsitzenden Gabriele Hübner eine gute Idee.
Auch das Stichwort Region ist ein Thema für die Kreishandwerkerschaft, die selbst bereits mit einer benachbarten Handwerkerschaften fusioniert hat. Bachmann und Bratmann erklärten, die SPD bevorzuge eine Regionsbildung mit dem Zweckverband Großraum Braunschweig als Vorstufe, statt zufälliger Einzelzusammenschlüsse wie unter der derzeitigen Landesregierung. Bachmann bedauerte, dass der Landkreis Braunschweig aufgelöst wurde. Für die Zukunft verlange die SPD im Landtag schon seit langem eine geordnete Planung für die Regionsbildung, aber die CDU-geführte Landesregierung habe bisher nichts auf den Weg gebracht. Es müsse ein Leitbild entworfen werden, das die Gemeinden stärke, verlangte Bachmann. Die Menschen brauchten vor Ort, in ihrer Nähe, ein ausreichendes Angebot der Daseinsvorsorge, nur weitergehende Aufgaben dürften zentral geregelt werden.
Alle Gesprächsteilnehmer waren sich einig, ihren regelmäßigen Austausch fortzusetzen.