
1.Wir wollen für alle Kinder in Niedersachsen mehr Chancengleichheit – über alle sozialen Schichten und über alle Regionen hinweg – durch eine bessere Bildung. Ganztagsbetreuung an Schulen und bessere Betreuungsschlüssel an den Kitas verbessern die Förderung der Kinder und ermöglichen es den Eltern, Familie und Beruf besser miteinander zu vereinbaren. Der Zugang zu Bildung muss von der sozialen Herkunft abgekoppelt sein. Diskriminierende Gebühren für die Berufs- oder Hochschulausbildung sind damit nicht vereinbar. Gute Bildung für jeden Einzelnen stärkt die demokratische Gesellschaft. Sie sorgt zudem dafür, dass wir dem absehbaren Fachkräftemangel der Zukunft schon heute begegnen.
2.Wir wollen die Zukunft für niedersächsische Unternehmen sichern. Dazu gehören genauso die Förderung von Innovationen und die Optimierung von Technologietransfer wie der Ausbau der Qualifizierung von Erwerbsfähigen. Eine so ausgerichtete Wirtschaftspolitik stärkt klein- und mittelständische Unternehmen sowie das Handwerk. Sie setzt aber auch auf den Ausbau der niedersächsischen Leitmärkte. Wir bauen die Verkehrsinfrastruktur dort aus, wo es notwendig ist, z.B. leistungsfähige Anbindungen der Häfen zum Hinterland und gute Verkehrsanbindung für die Regionen.
3."Gute Arbeit" in Niedersachsen ist für uns zentraler Bestandteil der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Mindestlohn, Abbau prekärer Beschäftigungsverhältnisse und gleicher Lohn für gleiche Arbeit sind zentrale Bestandteile dieses Prinzips. Dazu gehört auch die soziale Gestaltung der Arbeitsplätze.
4.Wir wollen, dass alle Regionen Niedersachsens attraktiv und wirtschaftlich stark sind. Diese Aufgabe wollen wir im Dialog mit den Akteuren vor Ort angehen. Unser Ziel sind gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Niedersachsen. Das reicht von der Sicherung der Verkehrsanbindungen auf Straße, Schiene und Wasserwegen sowie einem funktionierenden öffentlichen Personennahverkehr und überall gleichgut funktionierende Gas-, Wasser-, und Elektrizitätsversorgung, Müllabfuhr und Abwasserbeseitigung bis hin zu Krankenhäusern, Bildungs- und Kultureinrichtungen und – nicht zu vergessen – belastbaren Datennetzen.
5.Wir nehmen die Rolle Niedersachsens als Schlüsselland der Energiewende an. Das erfordert den gleichzeitigen Ausbau nachhaltiger erneuerbarer Energien sowie der Energienetze. Dieses kann aber nur unter Beteiligung der betroffenen Bevölkerung gelingen. Die Energiewende muss sozial gerecht gestaltet werden.
6.Wir stehen für eine realistische und nachhaltige Finanzpolitik. Die "Schuldenbremse" fordert den Abschied vom Gießkannenprinzip. Gefordert ist eine Politik, die Prioritäten setzt, den Haushalt konsolidiert, den Schuldenabbau vorantreibt, aber auch die Einnahmen erweitert.
Bürger und Staat schließen nicht nur einen "Finanzpakt", sie bilden auch einen "Solidarpakt". Niedersachsen muss deshalb nach dem Jahr 2020 in der Lage sein, die Rahmenbedingungen einer sozialen und demokratischen Gesellschaft zu finanzieren.
7.Inklusion ist mehr als schulische Integration. Deshalb gehen wir die notwendigen Schritte an, damit Chancengleichheit für alle Menschen in allen Bereichen der Gesellschaft herrscht.
8.Wir bauen die Möglichkeiten der politischen Mitbestimmung aus. Niedersachsen bekommt durch uns eine neue politische Kultur des Dialogs zwischen der Landesregierung und den Akteuren auf allen staatlichen Ebenen sowie den Bürgerinnen und Bürgern. Zivilgesellschaft und das Ehrenamt werden gestärkt. Ein wichtiger Baustein dabei wird die Einführung eines Informationsfreiheitsgesetzes sein.
9.Ein leistungsstarker Zugang zum Internet muss für alle Niedersachsen möglich sein. Das Internet ist das Medium, das Chancengleichheit fördert, deshalb wollen wir den Umgang mit einem freien Internet fördern und die Zugangsvoraussetzungen in allen Regionen verbessern.
10.Wir fordern ein weltoffenes Niedersachsen, in dem Migrantinnen und Migranten auf eine Willkommenskultur treffen. Wir streben einen Staatsvertrag mit muslimischen Verbänden zur Anerkennung muslimischer Feiertage und zu ihrer Einbindung in den Religionsunterricht an. Die Lebensbedingungen von Flüchtlingen und Asylbewerbern müssen verbessert werden.